Kooperationsprojekt Goslar
Die Lebenshilfe in Goslar und der Biolandhof Weddingen konnten 2013/14 als Partner für einen vielversprechenden modellhaften Ansatz gewonnen werden: Durch die Bereitschaft der Lebenshilfe einerseits, die Aufgabenstellung der Werkstatt offen und neu im Sinne einer variablen Unterstützung zu denken und andererseits des Biolandhofs Weddingen nicht nur Menschen mit Behinderung zu beschäftigen und auszubilden, sondern den Betrieb auch orientiert an den Möglichkeiten und Interessen der behinderten Mitarbeiter entlang aufzustellen und weiterzuentwickeln, sehen wir hier eine besondere Chance zur Erprobung modellhafter Kooperationswerkzeuge.
Über die Schaffung von sinnvollen, lebendig integrierte Arbeitsplätzen vor Ort hinaus können durch das langfristige, strukturierte Zusammenwirken des sozial-fachlichen Partners Lebenshilfe mit betrieblichen Partnern in diesem Modell sowohl der Bedarf an derartigen Unterstützungsinstrumenten in der Praxis ermittelt als auch hierfür passende Angebote und Lösungen im interdisziplinär kompetent besetzten Team entwickelt werden.
Als Netzwerk alma wollen wir unser Know-How in diesen Prozess vor Ort mit einbringen, vor allem aber die dortigen Erfahrungen und Lösungsansätze evaluieren und übertragbare Formate aus den individuellen Lösungen entwickeln, um diese anderen Projekten, Initiativen und Einrichtungen zur Verfügung stellen.
Forschungsarbeiten
Neben der kontinuierlichen Arbeit im Kooperationsprojekt in Goslar konnten wir im Rahmen des Projekts zwei wissenschaftlich angelegte Forschungsarbeiten zur Evaluierung begleiten.
Die erste befasst sich mit dem Werkzeug der Qualifizierungsbausteine:
„Werden die Funktionen von beruflicher Bildung und der Teilhabe am Arbeitsleben in grünen WfbM durch Qualifizierungsbausteine aus Nutzersicht (MmB) erreicht? Wie nehmen MmB berufliche Bildung und ihre Auswirkungen anhand von Qualifizierungsbausteinen wahr?“
Die zweite Arbeit befasst sich bereits mit der Wissensvermittlung:
„Konzeption eines Seminarangebots für Landwirt*innen zur Einrichtung landwirtschaftlicher Außenarbeitsplätze von Behindertenwerkstätten“
Beide Arbeiten waren an Universitäten angesiedelt und wurden außer im Projekt auch noch von den dortigen Lehrkräften begleitet und bewertet.
Aktuelles
„Umgang mit der Motorhacke“, „Packen der Gemüsekiste“ oder „Kartoffeln zum Verkauf vorbereiten“ – in verschiedenen Qualifizierungsbausteinen entwickeln die Teilnehmer*innen im Kooperationsprojekt ihre Fähigkeiten weiter. Mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer und der Berufsschule wurden am 20. Januar in Weddingen Leistungsfeststellungen durchgeführt.