Das Projekt „FÖJ für ALLE!“ in den Medien
Hier sammeln wir eigene und fremde Pressearbeit. Wir freuen uns über jeden Beitrag, der neue Menschen auf die Möglichkeit eines FÖJs für alle aufmerksam macht und womöglich Interesse weckt. Stöbern Sie gerne in Veröffentlichungen und Erfahrungsberichten!
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Auszug: „Marcel leistet Pionierarbeit“
Wie ein Mensch mit einer Behinderung in einem freiwilligen ökologischen Jahr wichtige Erfahrungen sammelt
Viele junge Menschen wagen mit einem freiwilligen ökologischen Jahr (FÖJ) einen ersten Schritt in die Selbstständigkeit. So auch der 21-jährige Marcel Bouchareb. Ihn zog es aus Süddeutschland über 600 Kilometer entfernt nach Lüneburg auf einen Bauernhof.
Als Erstes macht sich Marcel Bouchareb morgens auf den Weg zum Hühnerstall, wo er die Tiere mit Wasser und Körnern versorgt. Die Eier sammelt er ein. Danach füttert er die Schweine. Als Nächstes geht er in die Gärtnerei, um Sellerie auszusäen. Seit September 2022 absolviert der junge Heidenheimer ein FÖJ auf dem „Hof an den Teichen“ in Lüneburg. Er ist mit einer Autismus-Spektrum-Störung einer der ersten jungen Menschen mit einer Behinderung, der ein solches Jahr in Niedersachsen macht.
Marcel Bouchareb füttert die Bunten Bentheimer Schweine mit Roter Beete und Möhren. | © Sandra Dragendorf
Zwei kurze Fernsehbeiträge mit dem FÖJler Marcel Bouchareb
Der NDR hat den FÖJ für ALLE! Teilnehmer Marcel Bouchareb für einen Tag bei seinem Einsatz im Freiwilligendienst begleitet. Er arbeitet in Lüneburg auf dem Hof an den Teichen. Daraus entstanden sind zwei kleine Filme, die wir Ihnen hier verlinken:
→ „FÖJ für alle“: Erster Schritt in Richtung gelebter Inklusion
Auszug aus dem Interview mit Tamina Schmidt, einer Teilnehmerin des Projekts „FÖJ für ALLE!“
Beeinträchtigung? Egal! 19-jährige Delmenhorsterin liebt ihre Arbeit
Bildquelle: Privat
Bei dem nebenstehenden Absatz handelt es sich um einen Auszug.
Seit diesem Jahr fördert Niedersachsen das freiwillige ökologische Jahr für Menschen mit Behinderung. Davon profitiert auch Tamina Schmidt. Sie hat das Down-Syndrom.
Tamina Schmidt ist 19 Jahre alt. Das Besondere an ihr: Sie hat ein Chromosom mehr als andere Menschen. Daher lebt sie mit Trisomie 21, dem sogenannten Down-Syndrom. Sie wohnt in einer eigenen Wohnung in Nachbarschaft zu ihrer Mutter in Delmenhorst. Seit Anfang September absolviert sie ein freiwilliges ökologisches Jahr auf einem Biohof in Varrel bei Bremen.
- Hallo Tamina, wie war denn dein Arbeitstag heute?
- Der war richtig gut. Und der hat richtig viel Spaß gemacht.
- Was hat denn besonders Spaß gemacht?
- Ich habe den Hof sauber gemacht, ich habe Heu weggemacht. Und dann habe ich auch noch die Pferde-Kacka weggemacht.
- Du arbeitest ja auf einem Biohof. Um welche anderen Tiere kümmerst du dich dort, außer um die Pferde?
- Es gibt Pferde, Kühe und Hühner.
- Und um welche Tiere kümmerst du dich am liebsten?
- Um alle. Ich mag Pferde, Kühe und Hühner gleich gerne.
- Wie läuft denn ein normaler Tag auf dem Hof ab?
- Wenn ich morgens auf dem Biohof ankomme, ziehe ich mir erstmal die Arbeitshandschuhe an. Dann mache ich die Pferde-Kacka weg. Danach gebe ich den Kühen zu essen. Danach mache ich den Pferdestall sauber. Und zur Mittagszeit gehe ich zum Hühnermobil. Und da sammele ich die Eier.
- Ein Hühnermobil? Was ist das?
- Es hat eine Klappe zum Hochmachen. Und damit kann man an verschiedene Orte fahren.
Pressemitteilung
„Freiwilliges Ökologisches Jahr für ALLE!“ – Freiwillige mit und ohne Behinderung packen ab dem 1. September an
Das Schulheft mit dem Spaten oder dem Fernglas tauschen jedes Jahr über 2600 junge Menschen und machen ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ): Im Wattenmeer, auf Biohöfen oder in grünen Bildungsstätten tauchen sie in interessante Einsatzfelder ein, lernen etwas über den Umgang mit unserer Welt und dabei immer auch etwas Neues über sich selbst. Spannend ist das für junge Menschen mit und ohne Behinderung. Damit der Freiwilligendienst zum 1. September auch wirklich für alle zugänglich ist, hat das Projekt „FÖJ für ALLE!“ von Netzwerk alma – arbeitsfeld landwirtschaft mit allen in Zusammenarbeit mit der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz nun seit einem Jahr vorbereitet: Träger und Interessierte informiert, Einsatzstellen und Höfe beraten, bei Bedarf Assistenz organisiert und Netzwerke geknüpft. Um über die Möglichkeiten eines FÖJ zu informieren hat das Projektteam schon im Frühjahr gemeinsam mit Schulklassen landwirtschaftliche Betriebe besucht und in der Folge Interessierte auf dem Weg begleitet, einen geeigneten Platz und angemessene Unterstützung zu finden.
Ein wichtiges Ziel im Projekt sei dabei auch, dass Menschen ohne Behinderung positive Erfahrung mit inklusiven Teams und Gruppen sammeln, betont Rebecca Kleinheitz vom Netzwerk alma. Gerade für junge Menschen könnten die fünf gemeinsamen Seminarwochen im Laufe des Jahres da zu einer wichtigen Erfahrung werden, die vielleicht ein wenig auch den Blick verändert, wie schön eine vielfältige Normalität sein kann, hofft die Initiatorin. Deswegen liege ein Focus im Projekt auch darin die Einsatzstellen und Seminarteams zu begleiten und zu beraten.
Der Enthusiasmus und der lange Atem haben sich gelohnt: Zum 1. September konnten über das Projekt nun zehn junge Menschen mehr ihren praktischen Einsatz z.B. am Hühnermobil oder im Schulgarten beginnen. „ Mein Gefühl ist, dass ich Kraft habe, dass ich Spaß haben werde, schöne Leute treffen und glücklich sein werde“ beschreibt eine der Teilnehmer*innen ihre Gefühle zum Auftakt ihres FÖJ. Auf über 250 Teilnehmer*innen in Niedersachsen wartet damit ein interessantes Jahr voller neuer Erfahrungen an vielfältigen Einsatzstellen und einem gelebten inklusiven Miteinander.